Achtsamkeit ist die bewusste und gelassene Erfahrung dessen, was sich im gegenwärtigen Augenblick ereignet. Das bedeutet, jeden Moment wahrzunehmen, zu akzeptieren und nicht zu bewerten. Dazu gehört, schöne Momente nicht festzuhalten und Unangenehmes nicht zu verdrängen oder wegschieben zu wollen. Im Alltagsgeschehen sind wir häufig in Gedanken schon einige Schritte voraus, hängen Erinnerungen nach oder fühlen uns unreflektierten Verhaltensmustern ausgeliefert. Automatisch ablaufende Reaktionen behindern uns oft auf eine unvoreingenommene Sicht auf das was ist. Damit beschränken wir uns in der Freiheit, ausgetretene Pfade zu verlassen und neue Wege und Möglichkeiten zu entdecken.
Die Übungen der Achtsamkeitspraxis führen uns aus dem geschäftigen Treiben in die Stille und der Begegnung mit uns und unseren eigentlichen Bedürfnissen. Regelmäßige Achtsamkeitspraxis ermöglicht es, klarer zu Erkennen, was uns das Leben in seiner Fülle bietet. Dazu kann aber auch gehören, schmerzliche Erfahrungen und unruhige Zeiten anzunehmen und mit ihnen zu wachsen.
Achtsamkeit kann einerseits konfessionsübergreifend praktiziert werden, kommt aber auch ohne religiöse Bindung aus.
Achtsamkeit ist kein weiteres Konzept zur Selbstoptimierung, sondern eine Möglichkeit sein Leben bewusst zu erfahren und heilsame Prozesse zu unterstützen.
Vor vielen Jahren haben auch Psychologen und Mediziner die Wirkung der Achtsamkeit entdeckt. Wissenschaftliche Studien zeigen unter anderem, dass Menschen, die Achtsamkeit üben, weniger gestresst sind und besser mit Belastungen des täglichen Lebens fertig werden. Auch bei chronischen Erkrankungen, Schmerzen und Depressionen lassen sich positive Effekte der Achtsamkeitstrainings nachweisen. Hirnforscher stellten fest, dass schon nach wenigen Wochen des Achtsamkeitstrainings Bereiche im Gehirn gestärkt werden, die bei der Körperwahrnehmung und beim Steuern der Aufmerksamkeit aktiv sind.